Pressematerial: LEBENSLINIEN 2.0 - Die Zurückgewiesenen

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LEBENSLINIEN 2.0 - Die Zurückgewiesenen

Matinee im Gedenken an den Novemberpogrom 1938 | Extra

Spielort: Sensemble Theater

Die LIVE-Veranstaltung muss leider entfallen, aber es wird demnächst online ein Video dazu geben!

Siehe auchhttps://www.jkmas.de/2020/10/8-november-lebenslinien-2-0/#more-11626

Liebe Zuschauer*innen,

zum Gedenken an die Pogromnacht von 1938 veranstalten das Jüdische Museum Augsburg-Schwaben und das Sensemble Theater Augsburg seit 2002 gemeinsam das Zeitzeug*innen-Projekt LEBENSLINIEN. Aufgearbeitet wurden die Lebenswege von verfolgten jüdischen Familien aus Augsburg und Berlin, die auch in inzwischen 9 Bänden nachzulesen sind. 

Da es aber nur noch wenige Zeitzeug*innen der Ersten Generation gibt, stehen nun bei den LEBENSLINIEN 2.0 die Zweite und Dritte Generation im Mittelpunkt, die Nachkommen der aus Augsburg und Deutschland vertriebenen Jüdinnen und Juden. Am 8. November 2020 hätte unter dem Titel „Die Zurückgewiesenen“ eine Matinee im Sensemble Theater stattfinden sollen, die wir online nachholen.

Frühere deutsche Staatsangehörige, denen zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 die Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen worden ist, und ihre Abkömmlinge sind auf Antrag wieder einzubürgern.“

So lautet Artikel 116 des deutschen Grundgesetzes. Zwar ist der Wille des Gesetzgebers deutlich ausgedrückt, in der Praxis wurden und werden jedoch viele Anträge abgelehnt – mit Begründungen, die zum Teil an die NS-Zeit erinnern. Sei es, weil die Eltern angeblich freiwillig Deutschland verließen, sei es, dass nur die Mutter, nicht jedoch der Vater deutscher Staatsbürger war - die Praxis der Wiedereinbürgerung diskriminiert viele Nachkommen, die besonders nach dem Brexit um die deutsche Staatsbürgerschaft ansuchten. Viele kämpfen bis heute um ihre Zuerkennung.

Entgegen der klaren Intention des Gesetzgebers wurden in den letzten Jahren hunderte Verfahren abgewiesen oder in die Länge gezogen. Die behördliche Korrespondenz um diese Verfahren spiegelt dabei den Umgang der Bundesrepublik mit dem Unrechtssystem des Nationalsozialismus wider. Dabei waren allzu oft die Behörden die einzige Verbindung zur Heimat ihrer Vorfahren. Zwei Erlasse, die erst letztes Jahr die Wiedereinbürgerung erleichtern sollten, hatten zur Folge, dass eine Reihe von Verfahren positiv abgeschlossen werden konnten. Rechtssicherheit bieten diese Erlasse jedoch nur bedingt, dies würde nur eine Gesetzesänderung erreichen.

Im Video hören wir eine kurze Einführung von Christoph Strack, Redakteur der Deutschen Welle in Berlin, der sich journalistisch mit den Nachkommen und ihrem Kampf um die deutsche Staatsbürgerschaft auseinandergesetzt hat. Danach liest Daniela Nering aus der behördlichen Korrespondenz von drei Antragsteller*innen, musikalisch begleitet durch Dominik Uhrmacher.

In Zusammenarbeit mit Jüdisches Museum Augsburg, gefördert durch Kulturamt der Stadt Augsburg.

LEBENSLINIEN 2.0 - Die Zurückgewiesenen

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